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Der TSV Vestenbergsgreuth blickte bei seinem Ehrungsabend anlässlich seines 40-jährigen Vereinsjubiläums auf bewegte Zeiten zurück.

Na gut, man kann mal ein Fußballspiel gegen eine Eishockeymannschaft verlieren. Aber nur, wenn man dafür 15 Jahre später den amtierenden Deutschen Meister Bayern München schlägt. Beides geschafft hat der TSV Vestenbergsgreuth, wobei der Sieg im DFB-Pokal gegen die Bayern am 14. August 1994 den TSV bundesweit berühmt machte, während die Niederlage im Freundschaftsspiel gegen den ZSKA Moskau am 6. August 1979 eher zu den gut gehüteten Vereinsgeheimnissen gehört. Wie gut, dass Vorsitzender Robert Hermann bei der 40-Jahr-Feier des TSV Spieler und Funktionäre aus den vergangenen vier Jahrzehnten zu Wort kommen ließ, denn so bekamen die Gäste nicht nur trockene Historie zu hören, sondern auch die eine oder andere Anekdote. 


Der Gründungsvorsitzende Gerhard Kilian erinnerte an den 1. Februar 1974, als der heute gut 320 Mitglieder zählende TSV Vestenbergsgreuth im Gasthaus Fürstenhöfer aus der Taufe gehoben wurde. „Wir waren eine Familie“, sagte er, „und es war eine tolle Zeit.“ Das bestätigte auch der Ehrenvorsitzende Helmut Hack, der den TSV von 1984 bis 1997 leitete und heute Präsident der SpVgg Greuther Fürth ist. „Wird aus dem Zufallsprodukt eine tolle Elf?“, hatte der FT vor 40 Jahren in seinem Bericht über die Vereinsgründung gefragt, wusste Hack, und die Antwort auf diese Frage gab der Verein mit seinem nahezu kometenhaften Aufstieg aus der damaligen C-Klasse bis in die Regionalliga.

Helmut Hack schwärmt

„Es war die schönste Zeit meines Lebens, ein Traum“, gab der Ehrenvorsitzende zu. Er erzählte von dem „legendären Moment“, als Roland Stein das 1:0 gegen den FC Bayern köpfte, aber auch von Fußballern wie Karl-Heinz Mertins oder Roland Thomas, die einst wegen des Sports nach Vestenbergsgreuth gekommen waren und nun „als Menschen ein Gewinn für uns sind“. Man müsse aber auch sehen, „dass unsere Erfolge immer viel größer als unsere Möglichkeiten waren“, weshalb es letzten Endes 1996 auch zum Zusammenschluss der Leistungsfußballabteilung des TSV mit der SpVgg Fürth gekommen sei.

Um den sportlichen Erfolg halten zu können, hätte man Unmengen an Geld vom Hauptsponsor, der ortsansässigen Firma Martin Bauer gebraucht, und das sei nicht zumutbar gewesen. Überhaupt sei man ohne das Sponsoring der MaBa niemals so weit gekommen, erwähnten nicht nur Hack, sondern auch Hermann und Bürgermeister Helmut Lottes (UB), der den TSV von 1997 bis 2010 geführt hatte.

Zwei neue Ehrenmitglieder

Aus Dankbarkeit für das Engagement der Firma wurden dann als Überraschung des Abends deren Geschäftsführer, die Brüder Adolf und Martin Wedel, zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt. In einer launigen Dankesrede erinnerte sich Martin Wedel an die Zeit, als sein Vater zu Bayernliga-Zeiten des TSV alle Zeitungen des Freistaats abonniert hatte und er abends zwei Stunden lang Artikel ausschneiden musste. Außerdem erzählte er schmunzelnd von seinem ersten Trainingsanzug, den er  bekommen hatte und dessen Jacke er auch an diesem Ehrungsabend gerne angezogen hätte, aber sie sei durch häufiges Waschen wohl etwas eingegangen.

„Ohne Vereine wäre der Ort tot, und deswegen engagieren wir uns“, ergänzte Adolf Wedel. Das tat das Unternehmen auch in den Jahren von 1997 bis 2007, als in Vestenbergsgreuth nur noch Jugendliche und Alte Herren Fußball spielten, und tut es auch heute noch. Allerdings nur in einem geringen und vernünftigen Rahmen, wie auch Lottes erklärte, denn man habe den Weg von damals mit dem Neustart 2007 kein zweites Mal gehen wollen. Es wird also kein zweites Fußballmärchen aus dem Steigerwald geben, und die aktuellen Kreisklassenkicker werden wohl auch nie gegen ZSKA Moskau spielen. Dafür aber als Höhepunkt des 40. Jubiläums am 27. Juni gegen die SpVgg Greuther Fürth, die dann vielleicht als frisch gebackener Erstliga-Aufsteiger an den Schwalbenberg kommt.

Die Geehrten

25 Jahre Mitgliedschaft: Rosemarie Bär, Werner Bär, Thomas Bochtler, Sebastian Fochler, Thorsten Grein, Christian Hack, Margarethe Hlawaty, Gerald Kachelmann, Klaus Klingenschmidt, Manfred König, Ludvik Laska, Julia Lottes, Frank Möhring, Nicole Neugebauer, Ernst Reich, Heinrich Romeis, Maria Rummel, Claudia Schellhorn, Gernot Scholl, Roland Thomas, Sabine Thomas, Hedwig Wedel, Jens Wedel, Martin Wedel, Victor Wedel, Anne Wedel-Klein, Wilma Wiessner

40 Jahre Mitgliedschaft: Albrecht Bierlein, Ernst Brandt, Klaus Brandt, Liane Brandt, Willi Dürschinger, Axel Flohr, Norbert Fochler, Rudolf Fürstenhöfer, Helmut Fürstenhöfer, Werner Geyer, Hermann Göpp, Hans Hack, Helmut Hack, Karin Hack, Rainer Hack, Roland Hack, Hans Hermann, Johannes Hermann, Uta Hermann, Hans Kaiser, Gerhard Kilian, Helga Kilian, Werner Kühlwein, Erich Lottes, Helga Lottes, Helmut Lottes, Klaus Müller, Otto Neugebauer, Helga Neugebauer, Marlene Pochadt, Fritz Rain, Andreas Roth, Michael Roth, Thomas Roth, Alfons Scharold, Anneliese Scharold, Helmut Schierer, Gerhard Senft, Georg Stirnweiß, Alfred Strauß, Charlotte Teichelmann, Adolf Wedel sen., Martin Wedel, Adolf Wedel, Albrecht Werner, Hans Werner, Monika Werner, Betty Wiessner, Michael Wiessner, Jürgen Wunsch

Funktionäre: Für ihr langjähriges Engagement als Jugendtrainer oder in anderen Funktionen wurden Stefan Schierer, Jürgen Wunsch, Walter Ferbar, Axel Flohr, Gerdi Pochadt und Robert Appold ausgezeichnet. Helmut Lottes bekam für 40 Jahre Vereinsarbeit in diversen Funktionen die Verbands-Ehrenmedaille in Gold des BFV sowie die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten des BLSV.

Weitere Bilder des Abends findet man auch unter: http://www.infranken.de/regional/erlangenhoechstadt/

Quelle: www.infranken.de / Bericht überarbeitet


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